Pressestimmen
Richard Bargel, zweimal mit dem Preis der Deutschen
Schallplattenkritik ausgezeichnet, widmet sich auch auf seiner CD
"Bones" dem ursprünglichen Blues aus dem
Mississippi-Delta in einer erdigen und bodenständigen Spielweise,
die dennoch den Meister des Slidegitarrespiels mit raffiniertem
Fingerpickíng verrät. Seine sparsames Spiel auf der akustischen
Gitarre und der metallenen Dobro passen vorzüglich zu der rauen,
markanten Stimme sowie der manchmal schnoddrig nonchalanten, dann
wieder akzentuierten und später wiederum schleppenden
Vortragsweise. Bargel selbst sieht sich mit seinem Sprechgesang -
besonders prägnant in "Lazy" - zu Recht als
Blues-Chansonnier. Im Booklet zur vorzüglich abgemischten CD sind
dankenswerterweise die Texte der Songs abgedruckt, so dass sich
der Zuhörer von den bissigen, ironischen und pointierten Inhalten
überzeugen kann. "Bones" ist in seiner Intensität ein
Leckerbissen für die Freunde des authentischen, und doch
zeitlosen Blues. Klaus Mümpfer www.jazzpages.com/Muempfer
Crosscut
Records, Detlev Hoegen, 03.2007
Faszinierende neue Produktion von einem der führenden
Blues-Exponenten Deutschlands. Der Kölner Künstler mit der
dunklen Stimme und dem ausgewiesenen Talent, spannende Blues zu
schreiben, überrascht uns mit einem neuen kleinen Meisterwerk. Er
besitzt das Gespür für Intensität und sparsamste musikalische
Arrangements. Auf "Bones" präsentiert er sich solo mit
sieben neuen Songs und neuen Fassungen von drei Traditionals.
Stark! Großartig! Ein Künstler im wahrsten Sinn des Wortes.
Folkworld
Internetzeitung 6/2007
Richard Bargel "Bones" Label: Meyer/TOCA; 152;
2006;
Spielzeit: 49:46 min
Seit über 30 Jahren ist der Blues-Musiker Richard Bargel on the
road. In den 1970ern prägte er mit Klaus dem Geiger die Kölsche
Szene, in letzter Zeit ließ er sich etwas weniger sehen. War er
früher mit Band unterwegs, spielt er nun wieder den Country-Blues
in seiner ursprünglichsten und archaischsten Form, beschränkt
auf Akustik-Gitarre und Dobro. Bissige und ironische Songs über
die ewigen Verlierer und das Mädchen an der Straßenecke, über
Voyeure und Spione, sowie dem Hund des Sheriffs der im Wüstensand
nach alten Knochen gräbt. Drei traditionelle Songs, "In the
Pines" und "I'm Leaving Here", sowie der Gospel
"John the Revelator" a capella. Mit kraftvoll, tiefer
Stimme und erfindungsreichem Picking und Slide interpretiert der
zweifache Preisträger der Deutschen Schallplattenkritik aber auch
ein kerniges Liebeslied und verbeugt sich vor dem Blues im über
zehn-minütigen "The River", das fast nichts im Genre
auslässt. "Got To Hurry" mokiert sich über Hektik,
Stress, Karriere - und nicht schnell genug in die Hölle kommen,
um dem Teufel die eigene Seele zu verkaufen. Aber ein Bluesmusiker
wie Richard Bargel verkauft seine Seele nur für eines: noch
bessere Musik. Das Mississippi Delta liegt eben doch am Rhein ...
Concerto, Österreich - 3/2007
Richard Bargel bezeichnet sich selbst als Blues-Chansonier, der als Einmannband mit
Gitarre, Dobro und Stimme unterhalten möchte. Der deutsche Blueser verfügt über eine
rauhe Bass-Stimme und geht es auf vorliegendem Album sehr erdig und direkt an.
Countryblues bzw. Deltablues in alter Tradition, etwa auf "Lazy", wo Bargel auch
eine sehr gute Slidegitarre spielt. Die meisten Songs stammen aus seiner Feder, aber
auch seine Traditionals sind durchaus hörenswert, etwa "In The Pines". Beeindruckend
überdies eine A-Capella-Version des Gospelsongs "John, The Revelator". Bargel ist
ein Besessener des Blues in seiner traditionellen Form, die er hervorragend
akustisch umsetzt.
Good Times Magazin, April/Mai 07;
Richard Bargel - Bones
Bargel ist seit 36 Jahren als deutscher Bluesinterpret unterwegs. Mit seiner tiefen,
angenehm rauchigen Stimme und routiniertem Picking bearbeitet er Traditionals wie
"In the Pines" - auch Long John Baldry sang die Story vom "Black Girl", von dessen
ermordetem Gatten, man nur den Kopf fand. - "John, The Revelator" oder
"Leaving Here". Seine eigenen Songs handeln auf launige Weise von der Faulheit
("Lazy"), Hektik, Underdog-Existenzen (The Last One In The Row"), und, klar, der Liebe. Die
Beschränkung auf akustische Gitarre und Dobro muß man mögen, doch werden diese
klanglich schön herausgestellt. utw.
Kölner Illustrierte/März 2007
Richard Bargel: Bones (Meyer Records) Blues/Folk. Ein Mann, eine Gitarre - so wurde ursprünglich Blues gespielt. Slide-Gitarren-Meister Bargel zelebriert diese Minimal-Musik seit 1970. Und weil er flotte Finger, eine ebenso raue, wie markante Stimme hat und alle Blues-Tricks kennt, klingt das alles nicht altbacken, sondern zeitlos wie Eric Claptons "Unplugged"-Album. "Bones" enthält eine Mischung aus Eigenkompositionen und Traditionals - den Klassiker "In The Pines" werden viele kennen, denn Nirvana spielten ihn als "Where Do You Sleep Last Night". Wer Richard Bargel live erleben möchte, kann dies tun, zusammen mit Charlie Musselwhite, am 26.03. im "Alten Pfandhaus".
Generalanzeiger
20./21. 01.2007
Individualist ist der heute 55-Jährige zeit seines Lebens geblieben. Allein an der Gitarre erzählt er Geschichten. Mal traditionell, mal zeitkritisch, mal satirisch - aber immer authentisch...ein Geschichtenerzähler mit Hang zum Absurden. Dem Produzenten Werner Meyer aus Köln ist Bargels neueste CD "Bones" zu verdanken. Das Ergebnis ist erneut preisverdächtig. Texte mit literarischem Gewicht zu virtuosem Gitarrenspiel! Man muß gut zuhören, um die Geschichten zu verstehen, doch das nimmt Bargel gern in Kauf: "Was dem Jazz gelungen ist, gelingt mir auch mit dem Blues, nämlich ihn auch jenseits dunkler Clubs salonfähig zu machen." Seine Musik, seine Lyrik haben allemal das Zeug dazu!
Folker! No.1 - 2007
Magazin für Folk. Lied und Weltmusik
Akustische Gitarre und Gesang - auch die neueste Platte von Richard Bargel zeigt den
Blues in seiner wohl urtümlichsten Form. Anders als beim Vorgängeralbum wird diesmal
keine zusammenhängende Geschichte erzählt, die zehn Songs stellen teils fiktive,
teils äußerst real anmutende Charaktere und Personen vor. So gibt es den ewigen
Verlierer und Zuspätkommenden, den bis zur Selbstaufgabe Liebenden, das Mädchen von
der Straßenecke und denjenigen, der durch den Alltag und sein ganzes Leben hetzt,
eigentlich nur um der Eile selbst willen: "Got To Hurry". Meine Lieblingsfigur dabei
ist ein bleichendes Gerippe im Wüstensand, dessen skurrile Geschichte sich im Stück
"Lazy" mit viel schwarzen Humor entwickelt. Neben einer Lieblingsfigur gibt es auch
einen Lieblingssong: Im fast elfminütigen "The River" geht Richard Bargel sehr
sparsam mit Wort und Text um, spielt einen zunächst meditativen, dann ekstatisch an-
und abschwellenden Blues. Mit wenigen technischen Finessen gelingt ihm hier ein sehr
wirkungsvolles, nahezu perfektes Stück Musik. Etwas davon wegzunehmen, weiter zu
reduzieren, ist kaum möglich, etwas hinzuzufügen, würde stören und wäre überflüssig.
Ein hohes Lb auch an den Produzenten, der genug "Dreck" und Authentizität zuließ,
andererseits sehr viel Sorgfalt auf die klangliche Qualität verwendete und sogar
eine 180-Gramm-Vinyl-LP auflegt, die auch audiophile Anspürche befriedigt.
DeutschlandRadio
Kultur (Mittwoch, 06.12.2006; 11:40 Uhr)
Es gibt viele Vorurteile beim Blues. Eines davon ist: Weiße können
den Blues nicht singen. Mit diesem Vorurteil räumt nun Richard
Bargel - hoffentlich - endgültig auf. Seine aktuelle CD "Bones",
Knochen, ist genau das, knochentrocken, ehrlich, erdig und bluesig,
dass die Gänsehaut eine Gänsehaut bekommt. Blues im Deutschlandradio
Kultur: Das war Richard Bargel und "Last One In The Row" von seiner
aktuellen CD "Bones". Mehr braucht es nicht für gute Musik - eine
Stimme, schwarz und stark, wie ein doppelter Espresso, eine Gitarre
und Songs, die unter die Haut gehen. Richard Bargel zeigt auf
seiner aktuellen CD wie es geht. Blues, das ist sein musikalisches
Leben, den Blues, so scheint es, atmet er nicht nur, er fühlt
in bis in die letzten Nerven-Enden. "Bones" ist ein ehrliches
Album, so ehrlich, das es fast schon weh tut. Kein Schnickschnack
verstellt den Weg zur Musik, das zerfurchte Gesicht auf dem CD-Cover
lässt uns ahnen, der Mann weiß wovon er singt und hat es selbst
schon erlebt. Ein Lebenszyniker mit Emotionen, das ist Richard
Bargel. Er covert nicht, singt keine Songs von B. B. King oder
Muddy Waters, greift vielleicht mal in die große Kiste der Traditionals,
bleibt sich aber ansonsten selber treu. Und damit zelebriert er
den Blues in seiner Ursprünglichkeit. Denn Blues, so sagten die
Alten am Mississippi muss jedes Mal neu erfunden werden, denn
du singst immer über das jetzt und heute. Bei Richard Bargel klingt
es so, auch wenn die CD oder - für Sammler erfreulich - 180 gr.
schwere Vinylscheibe, immer wieder nur das gleiche reproduziert,
es klingt immer frisch, ehrlich, rauh und voller Leben. Richard
Bargel und sein Blues, zu hören auf der bei Meyer Records erschienenen
CD "Bones". Fast schon ein Muss für Bluesfans!
Solche
Zufälle sollte es öfter geben. Lediglich drei Songs hatte Richard
Bargel eingespielt, diese sollten als Bonus für die Wiederveröffentlichung
seines ersten Albums „Blue Steel“ (1977) genutzt werden. Produzent
Werner Meyer verschlug es aber derart die Sprache, dass für ihn
nur ein komplett neues Album von Bargel in Frage kam. Heraus kam
mit „BONES“ ein Werk, daß durchaus in die Fußstapfen des Vorgänger-Albums
„Mojo And The Wolf“ (2005 mit dem PDSK ausgezeichnet) treten könnte.
Richard Bargel präsentiert sich darauf noch tiefer in der Tradition
des Blues verwurzelt als im Jahr zuvor. Sein Gesang geht in Mark
und Bein, sein Gitarrenspiel ist sparsam, aber immer passend zum
Songthema. Und genau Letzteres beeindruckt besonders, denn Bargel
kopiert nicht, sondern spielt den „alten“ akustischen Blues mit
eigener Note und immer wieder mit zeitgemäßen Texten. Köstlich
zum Beispiel „The Last One In The Row“, der vom ewigen Verlierer-Typ
handelt, oder auch „Got To Hurry“, in dem sich alles um unsere
schnelllebige Zeit dreht. Natürlich läßt der Kölner übliche Bluesklischeés
nicht außen vor, das gehört nun einmal dazu. Ein absolutes Highlight
ist Bargels Hommage an den Blues mit „The River“, das eigentlich
nur noch vom absolut faszinierenden „John, The Revelator“ getoppt
wird. Hier gibt Bargel den Rhythmus simpel mit Klopfgeräuschen
vor und singt dazu ohne jegliche Gitarrenbegleitung. Großartig,
wie das gesamte Album – und fraglos eine der besten akustischen
deutschen Produktionen des Jahres!
Auf
„Bones“ können sich alle Liebhaber des ursprünglichen Blues freuen,
auch wenn die zehn Songs nicht von einem Hooker, Hopkins oder
Williamson stammen. Nein, sie wurden von einem zweifachen Preisträger
der Deutschen Schallplattenkritik eingespielt, einem Mann, der
zuletzt international große Anerkennung fand: Richard Bargel!
Alleine schon seine dunkle Stimme sorgt manches Mal für Gänsehaut.
Aber auch seine wunderbaren, oft mit bissig-schwarzem Humor ausgestatteten
Songs von ewigen Verlierern, ausrangierten Spionen, dem Hund des
Sheriffs und manch anderer Kuriosität zeigen, dass Bargel ein
großartiger Musiker ist. Mit seiner akustischen Gitarre zaubert
er Atmosphären von unglaublicher Intensität und Dichte, eine ausgezeichnete
Aufnahme sorgt dabei für die authentische Transferierung ins heimische
Wohnzimmer. Poetisch, schnoddrig und mit rauher Herzlichkeit lässt
uns Bargel vergessen, dass wir uns beim Hören dieser LP nicht
etwa im Mississippi Delta befinden und er auch kein schwarzer
Blueser ist. Muss er auch nicht! Beilage mit Texten. Topempfehlung!
Magazin LP:
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